Reisebericht: Kraniche (Anflug)

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Im Oktober 2008 war ich für drei Wochen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, um die Herbstrast der Kraniche zu fotografieren. In der gesamten Rügen-Bock-Region hielten sich durchgehend vom 25. Sept. bis 23. Okt. mehr als 35000 Kraniche auf. Der Spitzenwert wurde am 16. Okt. mit 65000 Kranichen gezählt. Um die Kraniche von frischen Aussaaten fernzuhalten, wurden zwei Ablenkfütterungen (wie auch in den Vorjahren) bei Günz und bei Hohendorf eingerichtet. Die beiden Dörfer liegen einige km westlich von Stralsund auf der Festlandsseite in Boddennähe.
Die Ablenkfütterungen bieten Beobachtern und Kranichfotografen eine sehr gute Gelegenheit, Kraniche aus der Nähe beim An- und Abflug und auf den Nahrungsflächen zu erleben. Auf den abgeernteten Maisfeldern wird regelmäßig Getreide ausgestreut, z.T. auch nachts, um die Kraniche nicht zu stören. Der Fütterungsstart begann etwas zögerlich, da die Erntemaschine für die Maisernte erst ab etwa dem 9. Oktober in der Region zur Verfügung stand.

 

Anflug im Nebel
 
Nebel habe ich bisher sehr selten im Oktober im Küstenbereich erlebt, da meist auch in der Nacht ein leichter bis mäßiger Wind weht. Um so erfreuter war ich, daß gleich am zweiten Tag ein Nebeltag ( der einzige in den 3 Wochen) herrschte. So konnte ich eines meiner Wunschbilder realisieren: Der Anflug der Kraniche über den Nebelfeldern am Boden (hier: an den Maisfeldern bei Günz)

 

Landung
 
Bei schwachem Wind oder Windstille sieht man die Kraniche so mit ausgeklappten Beinen in der Landephase kurz vor dem Aufsetzen.

 

Kranichpaar
 
Kraniche pendeln oft zwischen Äsungsflächen und Grünflächen; letztere werden aufgesucht, um zu Ruhen oder Gefiederpflege zu betreiben. Eine gute Gelegenheit, um fliegende Kraniche einzeln oder in Gruppen festzuhalten. Dieses Bild symbolisiert durch die Nähe der beiden Individuen sehr schön die Verbundenheit des vorbei ziehenden Kranichpaares.

 

Rückflug mit Mond
 
Abends erfolgt der Rückflug zu den Schlafplätzen im seichten Boddengewässer. Mit etwas Glück gelingt es auch, die Kraniche vor dem aufgehenden Mond zu fotografieren.

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© Dr. Rainer Zelinski, Berlin