Reisebericht: Fehmarn im Frühjahr

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Ende April 2007 war ich zum zweiten Mal auf der Ostseeinsel Fehmarn, um Watvögel und andere Wasservögel zu fotografieren. Der Naturschutzbund Deutschland bewirtschaftet dort das Teichgut Wallnau unter besonderer Berücksichtigung der Naturschutzziele. Es stehen vier Beobachtungshütten zur Verfügung, die zwischen Erdwällen errichtet sind. Dadurch können die Vögel fast ungestört beobachtet und fotografiert werden. Vor den Hütten sind kleine Inseln in den Wasserflächen aufgeschüttet, die als Brutgelegenheiten gerne angenommen werden und so die Beobachtung aus nächster Nähe ermöglichen. Unter einer der Hütten befindet sich ein spezielles Fotoversteck, das Fotos knapp über der Wasseroberfläche in Augenhöhe ermöglicht.
Im Gegensatz zu meinem ersten Besuch Ende Mai wollte ich diesmal den Vogelzug mit Häufung einzelner Arten erfassen. Der gewählte Zeitraum war jedoch nicht optimal, da der Vogelzug im Wesentlichen schon durch war und somit nicht die Artenvielfalt vorlag, die ich mir erhofft hatte. Erschwerend kam hinzu, daß einige Vogelarten auf kleine Störungen durch Menschen noch empfindlich reagierten und sich erst in der Folgezeit bis Ende Mai daran gewöhnen. Einen Ausgleich brachte jedoch das zwei Wochen lang durchgängig sonnige Wetter, so daß ich jeden Tag zum Fotografieren nutzen konnte.

 

Großer Brachvogel
 
Gleich am ersten Tag konnte ich den Großen Brachvogel fotografieren. Er hielt sich zwar weit entfernt auf; jedoch gelangen Abends, nachdem das Hitzeflimmern nachgelassen hat, mit Hilfe des Zweifach-Konverters akzeptable Aufnahmen. Dies war überhaupt mein erstes Foto vom Großen Brachvogel.

 

Kampfläufer
 
Am vorletzten Tag meines Aufenthaltes zogen auch die Kampfläufer durch. Sie hielten sich ebenso wie die Großen Brachvögel in größerer Entfernung zu den Hütten auf. Am Abend gelangen jedoch einige ansprechende Aufnahmen. Beim männlichen Kampfläufer im Prachtkleid bilden die aufrichtbaren Halsfedern eine Halskrause, die von Individuum zu Individuum völlig unterschiedlich ist.

 

Rothalstaucher
 
Auf Fehmarn hat der Rothalstaucher eine sehr große Brutbestandsdichte. Der Rothalstaucher ist dort so häufig wie sonst üblicherweise der Haubentaucher; während der Haubentaucher selbst auf Fehmarn nur vereinzelt brütet. Während meines Aufenthaltes errichtete ein Rothalstaucherpaar vor einer der Beobachtungshütten ein Nest. Das Foto zeigt den Taucher beim Transport von Nistmaterial zum Nest, das aber im Schilfgestrüpp nur schlecht einsehbar war.

 

Rothalstaucher
 
Am letzten Tag gelang mir dann doch noch eine Fotoserie von Rothalstauchern am Nest. Ein Brutpaar hatte außerhalb von Wallnau "sehr fotografenfreundlich" sein Nest vor dem Schilfgürtel errichtet und dies in einer akzeptablen Fotoentfernung von 15 m . Der kleine Teich mit dem Nest lag direkt an einem gut frequentierten Zufahrtsweg, so daß die Taucher an Menschen gewöhnt waren. Dies zeigt einmal wieder: Der Fotograf muß Zeit und Geduld haben, dann findet sich eine Fotogelegenheit, bei der ohne Tarnzelt und ohne Störungen fotografiert werden kann.

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© Dr. Rainer Zelinski, Berlin